Der letzte Sommer des Philip Slier by Deborah Slier
Autor:Deborah Slier [Slier, Deborah]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Saga
veröffentlicht: 2016-01-08T00:00:00+00:00
Hardenberg, 2. August 1942, Sonntagmittag
Lieber Papa, liebe Mama!
Heute Morgen habe ich euren Brief erhalten und nun werde ich einen langen Brief zurückschreiben. Ich bin froh, dass Papa noch nicht weg ist. Solange es Hoffnung gibt, gibt es auch Leben. Die Leute, die man hierher gebracht hat, waren auch gewarnt worden. Es hieß, sie dürften nichts zu rauchen und keine Lebensmittel mitnehmen. Sogar in Zwolle wurde ihnen noch gesagt, dass man ihnen sonst alles abnehmen würde. Nichts davon hat gestimmt, und nun haben viele schon alles abgegeben. Also Papa, lass dich durch diese Drohungen nicht beeinflussen. Warum beeilen sie sich nicht beim Handelsblad? Es dauert schon viel zu lang mit dieser sog. Freistellung. Ich habe auch gehört, dass bei vielen inventarisiert wird. Die Möbel usw. werden dann aufgelistet. Mama, ich brauche dir das nicht zu schreiben, aber du solltest auch damit rechnen. Bring den ganzen Kram in Sicherheit, z.B. das Geschirr, die Gläser usw. Ja, heute Abend werden Dick und Liel mich wahrscheinlich besuchen, auf jeden Fall morgen früh auf der Arbeit.
Wir haben jetzt schon eine ganze Strecke hinter uns. Der Kanal, den wir gegraben haben, ist noch länger als die Vrolikstraat. Wir sitzen also nicht untätig rum, obwohl wir nach der harten Arbeit am Anfang der Woche die letzten Tage gefaulenzt haben. Trotzdem haben wir unseren Mindestlohn erreicht. Heute Morgen haben wir Großputz in unserem Schlafraum gemacht. Alles wurde rausgenommen: Betten, Decken, Koffer usw., und danach haben wir feucht gewischt und geschrubbt. Meine Güte, war das ein Dreck. Es war wirklich dringend notwendig. Übrigens ist es schlecht für die Gesundheit, wenn sich an Stellen, wo man nicht rankommt, so viel Staub angesammelt hat.
Karel hat sich ganz schön was vorgenommen, wenn er mal eben von hier nach Amersfoort laufen will. 16 Er und die anderen haben jetzt noch Ferien, für uns wird es das auch irgendwann mal wieder geben. Wir verkürzen uns hier oft die Zeit mit Whist [Kartenspiel] und anderen Spielen und ... Schreiben natürlich. Habt ihr die Adresse von Harry und Henny? Ich möchte ihnen gerne schreiben, wenn es geht. Seht ihr die Fam. Elzas manchmal noch? Für die ist es jetzt auch nicht angenehm, aber da müssen wir alle durch. Wir und sie und viele andere.
Mama, du hast gefragt, wo die Linse vom Fotoapparat ist; die wurde nicht rausgenommen, die ist im Apparat drin, nicht außerhalb. Wenn du wieder ein Paket schickst, Mama, kannst du dann den Selbstauslöser und den Belichtungsmesser mitschicken?
Ich schicke meine Wäsche nicht zurück, das lohnt sich nicht. Nächste Woche doppelte Menge.
Mir fällt nicht viel mehr ein, außer: Verliert den Mut nicht und beißt die Zähne zusammen.
Viele Küsse und
einen kräftigen Händedruck von Flip
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